Der frühe Bergbau an der Ruhr

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Städte Essen und Velbert

errichtet: 1831

umgebaut: 1847

Gesamtlänge: ca. 7.500 m


Weitere Informationen

Pictogramm BuchJohann Rainer Busch, Hans Günter Deilmann: Prinz-Wilhelm-Eisenbahn, die erste deutsche Eisenbahn-Aktiengesellschaft auf deutschem Boden, Lokal-Nachrichten für Essen, 1992

Route der Industriekultur

Relikte:

Gleisfundament am Deilbachhammer
Die Trasse ist noch erhalten. Sie wird heute für die S-Bahn-Linie S9 genutzt. Zwischen Nierenhof und Kupferdreh folgt sie der Trasse der alten Pferdebahn.

Karten

Karte mit historischer Situation
Karte mit gegenwärtiger Situation

Deilthaler Pferdebahn / Prinz Wilhelm Bahn

Die Initiative zum Bau der Deilthaler Bahn geht auf eine Gruppe (Wuppertal-)Elberfelder Geschäftsleute und insbesondere auf Friedrich Harkort zurück, die die Stadt Elberfeld auf dem Bahnweg mit den Kohlegruben an der Ruhr verbinden wollten, um die Versorgungslage zu verbessern. Nach einigen anderen Projektskizzen wurde die Verbindung von Elberfeld über Langenberg und Nierenhof bis Hinsbeck (Essen-Kupferdreh) geplant. Zu diesem Zweck wurde 1828 eine Aktiengesellschaft gegründet - die erste Eisenbahn-Aktiengesellschaft in Deutschland. Zur Ausführung kam jedoch nur das Teilstück von Hinsbeck nach Nierenhof - und entgegen dem Wunsch eines Gesellschafters nur als Pferdebahn mit einer Schmalspur. Die erste "richtige" Eisenbahn in Deutschland wurde vier Jahre später zwischen Nürnberg und Fürth realisiert.

Die Bahn verlief eingleisig von der Zeche Himmelsfürster Erbstollen bis zum Nierenhof in Bonsfeld. Auf der Strecke wurden vier Relais-Stationen eingerichtet, an der die Pferde gewechselt werden konnten und ein Ausweichgleis zur Verfügung stand. So mussten die Pferde nicht die gesamte Strecke zurücklegen. Die Bahn diente zuerst ausschließlich dem Kohletransport, ab 1833 auch dem Personentransport. Von Bonsfeld aus wurde die Kohle wie zuvor mit Pferdefuhrwerken in den Wuppertal Raum transportiert. Wie die zur gleichen Zeit entstandenen Pferdebahnen bestand der Gleiskörper aus Holzschienen, die gegen den Verschleiß mit Flacheisen beschlagen waren. Die Konstruktion ist baugleich mit der zuvor begonnenen Schlehbusch-Harkorter Pferdebahn.

Im Jahr 1833 erfolgte anlässlich des Besuchs von Prinz Wilhelm auf der Zeche Himmelsfürster Erbstollen die Umbenennung der Bahn in Prinz-Wilhelm-Bahn.

Als man erkannte, dass die Pferdebahn ohne Anschluss an das Bergische Land nicht mehr konkurrenzfähig sein würde, wurde im Jahr 1844 eine Aktiengesellschaft zum Bau einer Eisenbahn bis Vohwinkel gegründet. In den folgenden Jahren wurde die Bahn in eine lokomotivbetriebene Eisenbahn umgebaut und im Jahr 1847 eröffnet. Dabei wurde die alte Trasse der Pferdebahn genutzt. Sie ist somit in Wesentlichen bis heute erhalten, wenn gleich inzwischen als S-Bahn-Strecke zwischen Wuppertal und Essen.


Quellen: [2], [30]

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