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Bader, Röttger: 250 Jahre märkischer Steinkohlenbergbau
Unser Rundweg beginnt in einer Zeit vor mehr als 300 Millionen Jahren. Nordwesteuropa liegt zum größten Teil im Meer. Der Nordrand des rheinischen Schiefergebirges bildet die Küstenlinie. Das Klima ist sehr warm und sehr feucht. An der Küstenlinie bilden sich Sumpf- und Moorbereiche. Das Moor wächst unendlich langsam in die Höhe, jedes Jahr ca. einen Millimeter. Gleichzeitig senkt sich die Küste langsam ab und gleicht das Höhenwachstum des Moores immer wieder aus. Im Laufe vieler Jahrtausende entstehen so Moorhöhen von mehreren hundert Metern Mächtigkeit. Zwischendurch sorgen Überschwemmungen immer wieder für eine Überlagerung der Moorflächen mit angeschwemmten Sedimenten.
Irgendwann brach dieser Zyklus der Moorbildung und Überlagerung ab. Der Meeresboden sank weiter ab. Mehr Sedimente überlagerten das ganze, inzwischen mehrere Kilometer mächtige Paket. Das organische Material veränderte sich unter Luftabschluss. Wasser, Kohlendioxid und Methan traten aus. Der Kohlenstoffgehalt nahm dadurch stark zu. Der Druck der überlagernden Gesteinsschichten und die hohen Temperaturen im Gebirge wandelten das organische Material zu Kohle um.
Die Wechsellagerung von Moor- und Sedimentschichten wurde durch den Gebirgsdruck und die ablaufenden biologischen und chemischen Prozesse stark komprimiert, so dass das ursprünglich mehrere Kilometer mächtige Paket heute "nur" noch eine Mächtigkeit von mehreren hundert Metern aufweist.
Das was einstmals als eine Moorschicht entstanden war, bildet heute ein Flöz. Die Sedimente, die immer wieder das Moor überdeckten, finden sich heute als Nebengestein wieder, ebenfalls zu Festgestein umgewandelt, z.B. zu Sandstein oder Schiefer. Tiere, die vor vielen Millionen Jahren vom Moor verschluckt wurden, finden sich heute als Fossilien vor Allem im Tonschiefer wieder.
Die Kohleschichten aus den verschiedenen Zeiten ist unterschiedlich: Die ältesten und untersten Schichten haben den geringsten Methangehalt, aber den höchsten Kohlenstoffgehalt.
Unser Rundweg geht weiter mit Informationen über die Flöze.