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Gantenberg: Auf alten Kohlenwegen - Band 1
Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde Kohle ausschließlich mit Pferden auf den normalen, meist schlecht befahrbaren Wegen transportiert. Immerhin hat man zu der Zeit mit dem Ausbau von Chausseen begonnen, die ganzjährig und mit größeren Pferdekarren befahren werden konnten. Für die Hauptverkehrsverbindungen war eine deutliche Verbesserung der Transportmöglichkeiten erreicht worden. Auch die Schiffbarmachung der Ruhr verbesserte den Transport auf großen Strecken.
Es blieb aber das Problem bestehen, die inzwischen stark angewachsenen Kohlemengen von der Zeche bis zur Ruhr oder einer großen Chaussee zu transportieren.
Im Rauendahl im Süden von Bochum fand man eine Lösung: Von Zechen in England war bekannt, dass man dort die Kohle auf Hunten und eisenbeschlagenen Schienen beförderte. Im Jahr 1786 wurde beschlossen, hier einen solchen "englischen Schienenweg" zu bauen, um darauf die Kohle der anliegenden Zechen bis zur Niederlage an der Ruhr zu transportieren. Die Bahn bestand in der Regel aus Hölzern, die mit Eisenbändern belegt waren, um den Verschleiß zu mindern (siehe Zeichnung). Pferde zogen die leeren Wagen bergauf; die vollen Wagen wurden durch Bremsen bergabwärts zur Ruhr gefahren.
Der Rauendahler Kohlenweg wurde als erste Pferdebahn im Ruhrgebiet somit zu einem technischen Vorbild für viele weitere Bahnen und letztlich auch zu ersten "Eisenbahn" in Deutschland.